Star Wars Fans wussten es bereits immer. Der allwissende
Joda (oder wars doch die allwissende Müllhalde ?) hat es bereits mehrfach
runtergebetet und damit angehende Jedis ziemlich genervt (nehme ich mal an).
„Loslassen du musst“ oder wie die Kärntner sagen würden „Los lei laafen“ (wobei
das könnte sich auch auf etwas anderes beziehen).
Ein Umzug bringt allerlei zu Tage. Einerseits das bereits
verzweifelt gesuchte Puzzleteil des Schneckenpuzzles und andererseits auch
ziemlich viel von dem was sich in unserem Häusern und Wohnungen über Jahre
angesammelt hat.
Unsere Wohnung ist bis oben hin voll gefüllt mit Sachen,
Deko, Gewand, Zeugs und und und. Vieles von dem ist bereits seit längerem so
gut verschlichtet, dass man es bereits vergessen hatte oder irgendwann
verzweifelt gesucht hat und dann neu gekauft hat. Seit einiger Zeit sagen wir
wenn wir etwas nicht finden können so Sachen wie „Das wird dann beim Auszug
wieder auftauchen“.
Aber immer öfter kommt mir ein schrecklicher Gedanke. Das,
was sich hier auf 72 m2 plus ein vollgeräumter Kellerraum befindet, kann mehr
als ein Haus füllen, zwei oder gar drei Häuser locker. Und wenn man irgendwo
anfängt auszuräumen und das verschlichtete Zeugs entschlichtet, dann passiert
vielleicht das was man bei der Dose mit den Springschlangen kennt. Man macht
irgendwo auf, dann ploppt alles raus und das Chaos ist perfekt.
Und so ein Umzug bzw. Auszug birgt ja die Chance eben genau
das zu beherzigen, was unser lieber Joda (für Nicht Star Wars-Fans: das ist der
kleine grüne Obermaker) so deutlich gemeint hat. Altes (und auch weniger altes)
loslassen, ausmisten. Platz machen. Ganz zynisch könnte ich jetzt sagen, Platz
machen für neuen Kram und neue Deko (würd ich mich aber nie trauen).
Generell gibt’s dazu ja einige schlaue Anleitungen wie man
das angehen könnte.
Also alles was man seit 1 Jahr nicht mehr angezogen oder
verwendet hat, das kommt weg. Weil dann ist die Wahrscheinlichkeit
verschwindend gering, dass man es im 2. oder 3. Jahr macht. Eigentlich ganz logisch. ABER was ist mit dem
karierten Flanell-Trägerkleid in orange. Das hab ich seit mehr als 10 Jahren
nicht mehr angehabt und es ist so ein cooles Teil und erinnert mich an meine
Jugend. Was wenn das in weiteren 10 Jahren wieder so cool ist, dass meine
Schnecke sich riesig drüber freuen würde, dass ich sowas Steiles aufgehoben
habe? Nicht lachen, ich hab mich immer geärgert, dass die coolsten Teile, die
ich an meiner Mutter (selbstgenähte 70er Teile!!) immer auf den Fotos gesehen
habe , weggeschmissen wurden und nicht für die Retrowelle, wo ich sie gebraucht
hätte, aufgehoben wurden.
Und was ist mit der Engelsammlung. Engel in allen Farben,
Größen, Formen. Seit der Schneckenpapa sich immer so beobachtet gefühlt hat von
den Engeln, ruhen sich sanft und still in einer Kiste im Keller. Also
mindestens seit 2 Jahren nicht mehr gesehen. Aber entsorgen? Auch den einen,
mit dem ich soviele Erinnerungen verbinde, oder den, den ich von Freundin
X geschenkt bekommen habe. Oder der, der
so süß ausschaut? Jedes Teil birgt Erinnerungen. Und Erinnerungen wollen wir ja
auch nicht wegschmeissen.
Ich merke schon, das loslassen wird schwieriger als ich
dachte.
Und was macht man dann mit dem was ausgemistet wurde? Die
CD‘s oder DVD’s, die wir doppelt haben, oder Locher, oder dasselbe Buch in zweifacher
Ausführung? Oder die weniger retrospannenden
Textilteile?
Es gibt dafür einen himmlischen Platz auf Erden. Das CARLA,
ein Second Hand Laden der Caritas. Dort können sich dann andere über den Kram
freuen. (und mit dem Kauf noch dazu das ganze Projekt und damit Arbeitsplätze
für Menschen mit Behinderung finanzieren – Werbung Caritas Ende) Aber das Beste
daran ist immer, dass ich mir in dem unendlichen Weiten des Carlas, wo es alles
Mögliche und Unmögliche gibt, auch immer wieder Kram von anderen finde.
Eigentlich ist es mehr ein Tausch, den ich in regelmäßigen Abständen
durchführe. Zwar ist dann die Wohnung (später das Haus) nicht weniger voll und
angeräumt, aber ich habe ausgemistet, losgelassen. Und für Neues Platz
geschaffen…