Mein Selbstversuch eine Woche internetlos begehe ich ganz locker. Einfach am Handy das 3G ausschalten. Einfach ist gut. So einfach war das nicht, denn ich hab mal eine Weile gesucht, bis ich auch gefunden habe, wo das auszuschalten ist. Es wird einem nicht leicht gemacht.
Aber dann war ich internetlos. Ha, eine Woche halt ich
leicht aus, denk ich mir. Aber dann kommt‘s mir. Kein Candy Crush (wobei ich
dann draufgekommen bin, nach 3 Tagen!!!, dass man das eh offline spielen
kann), keine Serien online schauen, kein
Shoppen, kein Einrichten, kein Facebook, kein Email. Und auf einmal fühlt es
sich an, als wär ich von der ganzen Welt da draußen abgeschlossen. Ich hatte ja
nicht mal den Leuten auf Facebook bescheid geben können, dass ich jetzt mal
nicht erreichbar bin. Die Angst etwas zu verpassen ist mal enorm.
Der Fernseher wurde abends früher und schneller
eingeschaltet. Wegen Mangel an guten Programm, allerdings auch wieder schnell
ausgeschaltet.
Ich führe seit der ersten Minute bereits eine Liste der Dinge,
dich ich dann am Mittwoch nächser Woche googeln muss. Allerdings am ersten Tag, war ich mal
sehr produktiv, hatte bis am Nachmittag gekocht, 2 blogs fertig geschrieben
(offline natürlich), 1 Kinderhaube gehäkelt, eine Buchidee gehabt. Wow auf
einmal fühlte ich mich total befreit.
Schwierigkeit am nächsten Tag: Ich hatte wegen Gäste geplant
Muffins zu backen. Das Muffinsrezept war aber online. Uff. Gottseidank hatte
ich eine Fertigbackmischung zu Hause (für den wiederkehrenden Fall, dass meine
Backkunst nichts werden sollte.)
Am 3. Tag war klar, das Fernsehprogramm wird nicht besser.
Und die Google-Liste war bereits zweiseitig. Schön langsam wird’s langweilig.
So ganz ohne. Und ab jetzt war klar, ich verpasste wirklich was. Wenn man nicht
mehr mitreden konnte und der Liebste so Sachen sagte wie: „Das kannst nicht
wissen, bist ja nicht auf Facebook.“
Aber ich wusste zumindest ca. alle 5 Minuten wie spät es gerade war.
Denn alle 5 Minuten ca. hab ich das Handy zur Hand genommen und wollte entweder
grad was googlen, auf Facebook checken oder ein Email schreiben. Und dann bin
ich drauf gekommen. Geht ja nicht. Aber da hab ich zumindest schon die Uhrzeit
gesehen.
Gottseidank hatte ich noch Kataloge von diversen
Einrichtungshäuser und Versandhäuser zu Hause. Offline schmökern ist ähnlich befriedigend. Das muss ich zugeben. Aber
auch wieder nur für einen weiteren Tag.
Und ich entwickle einen gewissen Eifer Selbstversuche zu
starten. Ich denke schon an weitere.
Schaffe ich es 5 Tage eine Fastenkur durchzustehen? (tja
hier weiß ich, ich könnte, hab‘s schon mal gemacht)
Schaffe ich es 5 Tage oder eine Woche gar ohne Handy? (NEIN)
Wie lange kann ich ohne Fernsehen sein? (gibt ja dann wieder Internet....)
Schaffe ich es 5 Tage oder eine Woche gar ohne Handy? (NEIN)
Wie lange kann ich ohne Fernsehen sein? (gibt ja dann wieder Internet....)
Eine Woche ohne Alkohol (bye bye
geliebter Baileys), eine Woche ohne Nascherein (easy). Was einem auch für Blödsinn einfällt...
Am 4. Tag dann fing es an nervig zu werden. Einerseits weil
wir gerade unterwegs waren und wir wissen wollten, wo der nächste McDonalds
wäre. Mein Liebster konnte nicht, er fuhr ja. Also mit seinem Handy gaaaanz
schnell geschaut. Also so ganz ohne ging’s nicht.
Und vor lauter Neugierde und
eigentlich, weil ich Leute, die mir auf Facebook schrieben oder per Email nicht
vergraulen wollte, wenns was Dringendes gewesen wäre, hab ich meinem Liebsten
gebeten, ganz kurz in den Emails zu schauen, ob eh nicht was wirklich Dringendes
gekommen ist. Fazit seinerseits, kann alles bis Mittwoch warten.
Ok, gut.
Am 5. Tag wurde es richtig nervig. Denn jetzt sind schon
wirklich dringende Sachen zu tun. (und ich meine jetzt nicht, bei Ikea schauen,
wie der Badezimmerteppich heißen könnte), sondern mit Küchenplaner einen Termin ausmachen, ein Email wegen
Tagesmutter für Schnecke schreiben, die Stromanbieterummeldung zu machen. Gut,
jetzt ist schon der 5. Tag denk ich mir, also 2 Tage mehr oder weniger ist
jetzt auch schon egal. Mitten in unserem
Hauskauf ist Email-Abstinenz einfach ein Blödsinn. Ich war nie am aktuellen
Stand der Korrespondenz und konnte selbst nichts machen.
Egal was jetzt noch kommt, so ganz ohne Internet ist (m)ein
Leben einfach nicht mehr vorstellbar. Und es macht ja auch alles ein bisschen
einfacher, schnell ein Email geschrieben, oder die Einkaufsplanung bei Ikea
daheim auf der Couch ganz einfach machen und mit Einkaufzettel hinfahren, oder
diverse Dinge online zu bestellen, diverse Sanierungsmöglichkeiten
recherchieren.
Und gleichzeitig ist auch klar, ständig die Möglichkeit zu
haben online zu sein, das nervt auch. Und ständig muss ja gar nicht sein. Denn
das verleitet auch dazu nur mehr im Netz zu hängen quasi.
Aber schön wieder da zu sein. Und Quizduell spielen zu können.
...ich habe dich für den "Liebster Blog" Award nominiert! Mehr auf meinem Blog:http://ournewcleanhabits.blogspot.de/
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