Mal dies mal das. Deko, Basteln, Häkeln, Nähen, Kindererziehung und Shopping...ein Tag kann lang sein und mir fällt immer was ein.

Bildquelle: http://ansichtssachen-kreativagentur.blogspot.co.at/2012/05/viele-bunte-knopfe.html

Think pink



Wenn ich eines gelernt habe als Mädchenmama, dann, dass man rosa und pink nicht aus dem Schneckenleben verbannen kann. Anfangs war‘s sicherlich noch leichter, denn die Babystrampler Größe 56 gab‘s halt sehr dezent in weiß (und da wurde ja noch nix schmutzig) und wenn schon rosa, dann so hell , dass es gut fürs Auge aushaltbar war. 
Ich habe rosa nicht völlig aus unserem Leben verbannt, weil ich mir immer gesagt habe, dass ich als Mädchen eben gerne Mädchen sein wollte, mit allen Drum und Dran (und Klischees und Erwartungen) halt. 
Barbie spielen, Zöpfchen tragen, rosa Kleidchen, Ballerina werden, Dornröschen sein wollen. Die Pferdesache hab ich ausgelassen. 

Und rosa Kleidchen, pinke Strümpfe, das kriegen wir ohnehin von Freunden und Verwandten geschenkt (sogar sehr sehr schöne Sachen!!- musste ich selbst staunen) und das ist gut so.
Und dennoch bevorzuge ich halt die blau-grün gestreifte Strumpfhose zum blauen Jeanskleid (ohne Vögelchenapplikationen und Teddy Bären drauf) mit der blauen Sternenweste (ihr erinnert euch an einen vergangen Blog? – die passt immer noch). Ich finde, ich halte die Waage.


Aber es wird mir immer schwieriger gemacht. Es war ohnehin schon immer schwer neutrale grüne oder blaue Sachen zu bekommen. Kleider, die nicht rosa oder lila sind, fast unmöglich. Rote Sachen sind halt immer dann schon Hemden für kleine Jungs, schönes helles apfelgrün gibt’s nicht mehr, nur mehr ganz dunkles kombiniert mit dunkelblau. Das gefällt mir dann für Mädchen auch nicht mehr so.


Für den heurigen Winter (der ohnehin erst wirklich im Jänner gekommen ist) hatte ich allerdings den großen Clou geschlagen. Denn die Schneehose samt Jacke war hellgrau mit weiß und Tieren drauf. Ganz schlicht, ganz neutral und ich dachte, werde ich wunderbar mit fetzigen und knalligen Hauben kombinieren. Ich habe die Sachen – weil wenn schon neutral, dann musst zuschlagen – allerdings schon vor Monaten gekauft und zwar in Größe 80, von der ich ausgegangen bin, dass die Schnecke die dann tragen wird.
Aber denkste, die Hose samt Jacke ist so groß ausgefallen, dass sie nicht rein passt. Ich hab‘s sie jetzt einem anderen Kind geborgt, der mehr damit anfangen kann.


Und im Ausverkauf dann einen Schneeanzug gekauft. Ein Schnäppchen zuzusagen war‘s auf alle Fälle, und die einzige Größe gab‘s halt nur mehr in – richtig – pink! Zwar ist das Design wirklich nett, aber pink.


Die einzigen Lederpatschen in Schneckengröße gab‘s in blau mit Pirat (doof) und mit Vögelchen (süß!) in rosa. Das schöne Rot war erst für Kinder ab Größe 21 vorgesehen.


Die letzte (oder einzige) neutrale Haube in weiß gab‘s nur mit Mietzekatzenöhrchen und Gesichtchen. Irgendwie total süß, aber soooo Mädchen.


Um der ganzen Bekleidungs- und Spielzeugsindustrie eines auszuwischen, hab ich daher beschlossen, Kinderkleidung selbst zu nähen. Nicht alles, aber hin und wieder ein paar schöne Stücke, wenn es meine Nähkünste bereits zulassen. Hier kann ich nach Lust und Laune Stoffe shoppen, die zwar auch nur Mädchen tragen würden, aber dennoch mal was anderes als rosa mit Bärchen sind.


Im Kriegszuge gegen die Rosa-Industrie  ist ein Hänsel und Gretel Kleid entstanden, das so unglaublich süß ist. Glücklicherweise hab ich davon noch genug Stoff für ein zweites in einer größeren Größe und eine Frühlingshaube.

Aus einem wunderbaren Apfelstoff wird vielleicht ein ebenso süßen Kleid oder eine Hose entstehen, Haube sowieso.

Schnecken- und Mamaherz sind zufrieden.


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