Mal dies mal das. Deko, Basteln, Häkeln, Nähen, Kindererziehung und Shopping...ein Tag kann lang sein und mir fällt immer was ein.

Bildquelle: http://ansichtssachen-kreativagentur.blogspot.co.at/2012/05/viele-bunte-knopfe.html

Do it like Eva Brenner

Wer sie nicht kennt - Eva Brenner - kurz zu ihrer Person. Sie ist die Queen der Do-it-yourself Projekte und der Inneneinrichtung. Zumindest wenn es nach "Laura Wohnen und Einrichten" (wenns immer noch nicht klingelt bei euch - das ist eine Wohnzeitschrift!!) und "Zuhause im Glück" auf RTL II  geht.
Viel beeindruckender, sie muss alle Produkte von Ikea auswendig kennen, so oft wie sie dort beruflich shoppen muss. (Hach, was für ein toller Beruf!!)
Und im Magazin, wie auch im Fernsehen, da gibts immer eine Menge Tipps und Tricks zum Selbermachen. 

Und da ich in den letzten Blogs und Wochen ohnehin sehr viel geschrieben, weil viel zu sagen hatte, besinne ich mich wieder mal auf die Anfänge dieses blogs und mache es der Eva nach. Und ihr dann mir. Zumindest so sollte es mit den Fotos und der Anleitung so funktionieren.
Viel Spaß beim selber werkeln.

 Schritt 1
Das war bei mir zumindest der längste Teil. Man sucht sich alle benötigten Materialien zusammen und sucht auch nach der notwendigen Zeit und Ruhe, um beginnen zu können. (Das hat bei mir so ca. eine Woche gedauert....)

 
Schritt 2 
Aus Seidenpapier (geht auch Elefantenpapier) die gewünschten Motive ausschneiden. Bei mir sinds Sterne, aber wenn es nicht allzu filigran ist, geht sicherlich alles. Am besten schneidet es sich mit einer kleinen spitzen Schere.



Schritt 3
Die Sterne dann mit Kleber (wie man ihn auch bei Serviettentechnik verwendet) auf dem Lampenschirm (den's ganz günstig bei Ikea oder Mömax gibt) kleben


Schritt 4 
Trockenen lassen und fertig. Mit einer Fassung drinnen kann der Ballon mit Sterne zum leuchten anfangen. Jetzt muss er dann nur mehr montiert werden. Dauert sicherlich auch wieder länger als eine Woche....


Muttertag das ganze Jahr

Der Muttertag birgt große Erwartungen.

Einerseits bei der Wirtschaft. Es sollen doch viele Blumen, Parfüms, und Süßigkeiten gekauft werden. Die Gastronomie erwartet volle Wirtshausbänke. Die Mamas sollen doch heute ausnahmsweise nicht kochen müssen.

Und andererseits haben auch wir Mütter unsere Vorstellungen. 
Ich selbst bin hier so zerissen wie ein Kind an Weihnachten, das nicht weiß mit welchem Geschenk es zuerst spielen soll.
Der Muttertag als inzenierte Veranstaltung ist grauslich. Die Kinder, die brav ein Gedicht aufsagen müssen und heute ganz besonders lieb sein sollen. Eine Mutter, die einmal (wieso nur einmal?) im Jahr, von allen Aufgaben entbunden wird und geehrt werden soll. Der obligatorische Familienausflug in den Tierpark. Und dann vielleicht noch die geheuchelte Freude über ein selbstgebasteltes Irgendwas. Naja.

Aber ganz ohne gehts irgendwie auch nicht. Es wäre doch schön, so einen Tag zum innehalten und sich ganz bewusst Zeit nehmen für die Familie. Mit lieben Worten, Geschenken und Ausflugsideen, bedacht zu werden, geehrt und gelobt zu werden. 

Und da hab ich nachgedacht, wie ich mir so einen perfekten Muttertag für mich vorstelle.

Da es für mich keine größere Folter gibt, als im Bett liegen zu bleiben (weil man eigentlich der eine sein könnte, der heute mal länger schlafen darf), während man Schneckenkind und Schneckenvater im Nebenzimmer fröhlich spielen hört, wünsch ich mir ein mein Kind zum kuscheln in MEIN Bett.
Dann einen Kaffee trinken. Oder auch zwei. Noch im Pyjama Duplo spielen. 
Wenn das Kind schläft, auch nochmal ins Bett mützen gehen. Mit dem Schneckenkind (und dem dazugehörigen Vater) kuscheln und schmusen. Immer wieder. Musik hören und Tanzen. 
Und dann abends - noch immer im  Pyjama - im Fernsehen Muttertag anschauen (den gibts meist nur am Muttertag im ORF)

Und wie ich so nachdenke darüber, muss ich feststellen, dass bei uns demnach fast jeden Tag Muttertag ist. 

Und jetzt noch ein Bild zum nachdenken ;-) 
Happy mothersday 




 

Geschenkt ist noch zu teuer

Wenn der Parkplatz des örtlichen Baumarkts bereits in den frühen Morgenstunden zugeparkt ist, wie bei einem Festival. 
Und die Agrarökonome mit ihren mütterlichen Frauen, die oft nur mehr schwer aus dem eigenen Auto auszusteigen vermögen, beinahe Hand in Hand in den Baumarkt gehen. 
Und sich der Frauenanteil im Baumarkt selbst in ein Ausmaß gesteigert hat, das man meinen könnte, heute tritt hier Robbie Williams auf. 

Dann ist wieder LadyDay. Und LadyDay bedeutet einerseits, dass viele Herren ihre Frau dieses Mal zum Einkauf in den Baumarkt mitgenommen haben und dass vermutlich der Anteil an gekaufter Blumenerde an diesem Tag am höchsten ist.
Denn am LadyDay gibts was geschenkt. Und zwar jeder Dame beim Einkauf eine 4 Euro Münze. 
Und damit sich diese Gutschrift auch lohnt, sollte man halt nicht allzuviel Teures einkaufen, oder Dinge, die man eh nie gebraucht hätte (davon gibts im Baumarkt nämlich ganz viel). Und das was man meistens immer brauchen kann ist Blumenerde. Deswegen sieht man auch die Paare alle nacheinander die Wagen mit der Blumenerde rausschieben.

Oder, die etwas cleveren EinkäuferInnen (dazu zähle ich mich durchaus), die sammeln bereits einen Monat lang all die Sachen, die man nicht allzudringend braucht, aber gut ist, sie zu haben. Den LadyDay gibts nämlich nur einmal im Monat. Gottseidank, weil irgendwie ist es dann auch immer wieder ein Stress, nämlich was zu finden, was man braucht, aber nicht schon eine Woche vorher gekauft hat (sowas, was halt nicht warten konnte). 
Und dann steht auf der Liste halt wiederkehrend Lackfarbe, Pinsel und Beize. Sowas kann man immer brauchen. Erst recht wenn man bald in eine Haus zieht. Obwohl Farbe und Pinsel haben wir bereits genug, interessanter Weise kaufe ich sowas immer wenn ich die sehe, und Abdeckplastik auch. Nur ausgemalt wurde noch nichts.

Ich glaube, nächstes Monat kaufe ich dann auch einfach mal Blumenerde.

If a song could get me you

Beim Ausmisten und Einpacken kommt zutage, was nie wieder zutage treten hätte sollen..

Schneckenkind und ich haben einen Deal. 
Erstens, vor 8 Uhr gibts keine Musik aus der Dose. Aufgestanden und das Kind watschelt im Pyjama bereits zur Stereo-Anlage und deutet auf die CD's. Aber "Fuchs du hast die Gans gestohlen" und "Widewidewenn heißt meine Puthenne" das verkraftet man erst mit einer Kaffeetasse in der Hand.

Zweitens, nach einer Kinderlieder-CD kommt musikalische Früherziehung mit allen möglichen CD's meinerseits oder des Schneckenvaters.

Und da wir grad beim Ausmisten sind, kamen mir doch die "alten" (so alt auch wieder nicht...) CD's unter. Und wieso die nicht wiederhören?
Naja eigentlich hab ich nur die Red Hot Chili Peppers gesucht und da kamen mir allerlei Kuriositäten in die Finger.

Und eigentlich haben alle eines gemeinsam. Bei ca. Lied 11 hängen sie alle.  

Und was ich aus der Nostalgie-Woche noch gelernt habe: Die Band "Juli" war mal megacool, jetzt hört es sich nur mehr lau an. Ich weiß nicht was ich so toll an "Shakira" fand und auch "Rosenstolz" sind heute nur mehr zum schnarchen. (Verzeiht wenn noch jemand ein großer Fan davon ist). Mit den Zeiten ändert sich die Musik und vorallem der Musikgeschmack. Auch wenn ich jetzt grad ein bisschen musiklos bin, ich meine damit, gerade keine Lieblingsband habe oder kein Lieblingslied, bin ich musikalisch erwachsen geworden. Und der Weltschmerz mit Juli und Rosenstolz gehört (gottseidank) der Vergangenheit an. Und die Gefühle, die beim Wiederhören hoch kommen (nämlich die von damals aus bestimmten Situation, wo man die CD ja rauf und runter hören konnte und wollte), die gehört auch auf den Müll. 

Oder zumindest ganz tief in Umzugskisten gepackt.

Und die Red Hot Chili Peppers hab ich immer noch nicht gefunden....


Sag mir was du ißt, ich sag dir wer du bist

Seit einiger Zeit wiederholt sich wöchentlich, ach was sage ich, täglich, das selbe verzweifelte Ritual. Schon beim Aufstehen ist mir schlecht wenn ich daran denke. Gegen 11 Uhr schießt mir sprichwörtlich der panische Schweiß aus allen Poren. Um 11:30 Uhr renne ich von dem Kühlschrank in der Küche zur Gefriertruhe in die Abstellkammer hin und her. Und grüble, was könnte ich nur kochen....

...um dann letztlich doch wieder ein Kindermenü in der Mikro warm zu machen.

Aber so kann es nicht weitergehen. Auch wenn tatsächlich auf dem Kindermenü drauf steht, dass es für Kinder von 1-3 Jahren gedacht ist, möchte ich mein Kind doch nicht mit einem täglichen Mus aus Geschnetzelten mit Karotten und Spätzle (und das weiß ich nur, weil es drauf steht, die Konsistenz läßt nicht mehr darauf schließen) aufwachsen lassen.

Also muss gekocht werden. Also ICH muss kochen bedeutet das. 
Schwierigkeit eins dabei, überhaupt eine tägliche (!!!!) Idee finden, was gekocht wird. Schwierigkeit zwei, die richtigen Zutaten zu Hause haben. 
Und Schwierigkeit drei, es darf mein Koch- und Backvermögen erst gar nicht übersteigen. Für ausgefallene Rezepte haben wir das Wochenende und den Schneckenvater. (Obwohl auf die Zucchini Cordon Bleu warte ich jetzt schon länger...)

Seit geraumer Zeit führe ich also ein Rezepttagebuch. Ohne Rezepte, nur die Speisen, zur Anregung. Abwandlungen mit diversen Nudeln oder mit Reis oder Pommes kommen dann spontan dazu.

Wenn wir also im Supermarkt durchgehen, dann letztlich nur um Ideen zu bekommen, was wir heute wieder kochen könnten. Die Eiernockerl/Käsespätzle sind immer die Notlösung, wenn mir gar nichts besseres einfällt (und die kann ich mittlerweile auch schon ziemlich gut - ich erspare euch hier mal die anfänglichen Spätzlekonsistenzen). Auch Rahmgeschnetzeltes mit Nudeln aller Art gibts öfters mal. 
Dann denk ich mir, irgendwas mit Gemüse wäre gut. Mehr als Spinat fällt mir dann aber spontan auch nicht ein. Um dann doch wieder für Spagetti Carbonara (gibts wöchentlich) einzukaufen. Dann spürt man kurzfristig die Erleichterung, wenn Nudeln und Schinken ins Einkaufswagerl sinken, um dann an der Kassa wieder den kalten Schauen zu spüren, weil man vor lauter Erleichterung eigentlich wieder nicht weiß, was man am nächsten Tag kochen soll (und daher auch keine Zutaten eingekauft hat).

Der Fluch des Gutscheins

Es gibt nichts worüber ich mich mehr freue und ärgere als einen Gutschein zu bekommen. 

Ihr denkt jetzt vielleicht ärgert mich das, weil es ein weniger persönlicheres Geschenk sei.
Nein ganz im Gegenteil. Ich finds super - wenn es denn zumindest kein Gutschein vom vom Hervis oder so ist - wenn ich mich dann aus dem Geschäft Deko, Gewand, Bücher oder CD's kaufen kann. All die schönen Sachen, die man immer schon gebraucht hat. Mit einem Gutschein bekommt man die Aussicht auf wunderbare Sachen geschenkt und das Shoppingvergnügen noch dazu, also ein größeres Geschenk gibts fast gar nicht mehr.

Ärgern tut mich, dass mit dem Übergeben des Gutscheins meist ein Fluch einsetzt, der nur sehr schwer zu brechen ist.

Wenn du ohne Gutschein (und ohne dass man etwas Bestimmtes sucht) in ein Gewandgeschäft deiner Wahl gehst und vielleicht sogar ganz wenig Zeit hast, dann findest du garant 2 Hosen, 3 Shirt, eine Tasche, die du umbedingt brauchst oder schon ewig lange gesucht hast, sich aber jetzt grad nur bedingt im Budget ausgeht.

Besuchst du aber das selbe Geschäft mit einem Gutschein (wenn du was Bestimmtes brauchst, verdoppelt sich der Fluch), dann findest du dir nichts. Und zwar nicht weil sie auf einmal weniger schöne Sachen haben, sondern weil man um das Geld einfach das Maximum rausholen will. Und zwar DAS Schnäppchen, also um möglichst weniger Geld, möglichst viele Klamotten, machen will. Und jede Bluse und Hose wird dann umso kritischer beäugt. Ist es wirklich diese, die einem soooo unheimlich gut gefällt oder die das Lieblingsteil werden könnte. Und bei Unsicherheit (weil eben die meisten Sachen sich erst gar nicht zu Lieblingsteilen eignen) legt man es wieder zurück und geht mit leeren Händen aus dem Laden. 
Und wenn die gekauften Sachen -weil ja Gutschein ein Geschenk war- dann als Geschenk zu betrachten sind und es damit etwas Besonders sein soll, kann man sich eben auch nicht Bascis wie weiße T-Shirts drum kaufen.

Und dann passiert folgendes. Dass man nämlich diesen Gutschein ewig und drei Tage mit sich rumschleppt und das Geschäft (und die Homepage) gefühlte tausend Mal aufsucht und sich einfach nichts findet. Der Fluch eben.

Brechen kann man ihn erst, wenn man wirklich verzweifelt und am Boden ist. Und aufgibt was Besonderes zu finden. Und die 3 weißen Shirts kauft.

Dann - beim nächsten Mal - nämlich dann kann man wieder in aller Ruhe die 2 Jeans, den Rock und den Blazer, den man ja schon immer haben wollte, finden. Und kaufen.

Loslassen du musst


Star Wars Fans wussten es bereits immer. Der allwissende Joda (oder wars doch die allwissende Müllhalde ?) hat es bereits mehrfach runtergebetet und damit angehende Jedis ziemlich genervt (nehme ich mal an). 
„Loslassen du musst“ oder wie die Kärntner sagen würden „Los lei laafen“ (wobei das könnte sich auch auf etwas anderes beziehen).


Ein Umzug bringt allerlei zu Tage. Einerseits das bereits verzweifelt gesuchte Puzzleteil des Schneckenpuzzles und andererseits auch ziemlich viel von dem was sich in unserem Häusern und Wohnungen über Jahre angesammelt hat.

Unsere Wohnung ist bis oben hin voll gefüllt mit Sachen, Deko, Gewand, Zeugs und und und. Vieles von dem ist bereits seit längerem so gut verschlichtet, dass man es bereits vergessen hatte oder irgendwann verzweifelt gesucht hat und dann neu gekauft hat. Seit einiger Zeit sagen wir wenn wir etwas nicht finden können so Sachen wie „Das wird dann beim Auszug wieder auftauchen“.

Aber immer öfter kommt mir ein schrecklicher Gedanke. Das, was sich hier auf 72 m2 plus ein vollgeräumter Kellerraum befindet, kann mehr als ein Haus füllen, zwei oder gar drei Häuser locker. Und wenn man irgendwo anfängt auszuräumen und das verschlichtete Zeugs entschlichtet, dann passiert vielleicht das was man bei der Dose mit den Springschlangen kennt. Man macht irgendwo auf, dann ploppt alles raus und das Chaos ist perfekt.


Und so ein Umzug bzw. Auszug birgt ja die Chance eben genau das zu beherzigen, was unser lieber Joda (für Nicht Star Wars-Fans: das ist der kleine grüne Obermaker) so deutlich gemeint hat. Altes (und auch weniger altes) loslassen, ausmisten. Platz machen. Ganz zynisch könnte ich jetzt sagen, Platz machen für neuen Kram und neue Deko (würd ich mich aber nie trauen).


Generell gibt’s dazu ja einige schlaue Anleitungen wie man das angehen könnte.

Also alles was man seit 1 Jahr nicht mehr angezogen oder verwendet hat, das kommt weg. Weil dann ist die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering, dass man es im 2. oder 3. Jahr macht.  Eigentlich ganz logisch. ABER was ist mit dem karierten Flanell-Trägerkleid in orange. Das hab ich seit mehr als 10 Jahren nicht mehr angehabt und es ist so ein cooles Teil und erinnert mich an meine Jugend. Was wenn das in weiteren 10 Jahren wieder so cool ist, dass meine Schnecke sich riesig drüber freuen würde, dass ich sowas Steiles aufgehoben habe? Nicht lachen, ich hab mich immer geärgert, dass die coolsten Teile, die ich an meiner Mutter (selbstgenähte 70er Teile!!) immer auf den Fotos gesehen habe , weggeschmissen wurden und nicht für die Retrowelle, wo ich sie gebraucht hätte, aufgehoben wurden.


Und was ist mit der Engelsammlung. Engel in allen Farben, Größen, Formen. Seit der Schneckenpapa sich immer so beobachtet gefühlt hat von den Engeln, ruhen sich sanft und still in einer Kiste im Keller. Also mindestens seit 2 Jahren nicht mehr gesehen. Aber entsorgen? Auch den einen, mit dem ich soviele Erinnerungen verbinde, oder den, den ich von Freundin X  geschenkt bekommen habe. Oder der, der so süß ausschaut? Jedes Teil birgt Erinnerungen. Und Erinnerungen wollen wir ja auch nicht wegschmeissen.


Ich merke schon, das loslassen wird schwieriger als ich dachte.

Und was macht man dann mit dem was ausgemistet wurde? Die CD‘s oder DVD’s, die wir doppelt haben, oder Locher, oder dasselbe Buch in zweifacher Ausführung?  Oder die weniger retrospannenden Textilteile?

Es gibt dafür einen himmlischen Platz auf Erden. Das CARLA, ein Second Hand Laden der Caritas. Dort können sich dann andere über den Kram freuen. (und mit dem Kauf noch dazu das ganze Projekt und damit Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung finanzieren – Werbung Caritas Ende) Aber das Beste daran ist immer, dass ich mir in dem unendlichen Weiten des Carlas, wo es alles Mögliche und Unmögliche gibt, auch immer wieder Kram von anderen finde. Eigentlich ist es mehr ein Tausch, den ich in regelmäßigen Abständen durchführe. Zwar ist dann die Wohnung (später das Haus) nicht weniger voll und angeräumt, aber ich habe ausgemistet, losgelassen. Und für Neues Platz geschaffen…

Eine Hoch- oder Tiefzeit?

Für mich habe ich eines gelernt, man soll nicht mit dem Schicksal spielen. 

In der Weihnachtszeit gibts einen schönen Brauch. Barbarazweige sind Zweige von Obstbäumen (ich kenn das von Kirschzweigen), die am 4. Dezember (Gedenktag der Barbara) geschnitten und in einer Vase in der Wohnung aufgestellt werden.
Sie sollen bis zum Heiligen Abend blühen (und wären dann ein schöner Schmuck in der Wohnung)
Der Volksglaube sagt, dass das Aufblühen der Barbarazweige Glück im kommenden Jahr bringt. Bzw. heiratswütige Damen haben die Zweige auch mit den Namen der Verehrer geschmückt. Der Zweig der aufblüht deutet auf eine bevorsstehende Hochzeit im nächsten Jahr hin.

Ich habe für uns auch Barbarazweige geschnitten und eingewässert. Und jeden Ast mit einer anderen Jahreszahl versehen. Ein mögliches Jahr, in dem vielleicht geheiratet wird.
Zuerst fand ichs einfach nur lustig.
Und dann hab ich es doch ein bisschen mit der Angst bekommen. Man soll sein Glück und Schicksal nicht herausfordern. (Da bin ich dann doch sehr abergläuig) Was wenn kein Ast zu blühen beginnt? Oder alle auf einmal? 
Was aber wenn er doch blüht? Keine der Varianten waren irgendwie befriedigend.

Jeden Tag hab ich die Äste argwöhnisch begutachtet, nach Blüten gesucht. Und siehe da, tatsächlich mehrere Äste haben grüne Triebe bekommen. Und das Rennen, ob es ein Ast bis Weihnachten schafft, zu erblühen hat begonnen.
An Heiligabend tatsächlich hat wirklich nur einer der 6 Ästchen geblüht. (Welcher Ast mit welcher Jahreszahl es war, verrate ich noch nicht)

Und seit dem suche ich nach einem passenden Motto, wie denn diese Hochzeit ausschauen könnte. Also außergewöhnlich sowieso (das will ja jede Braut), aber ich meine wirklich ganz unkonventionell. Vielleicht in der Toskana auf so einen Weingut mit engsten Freunden und Familie. Am Vortag noch zusammen grillen bei gutem Wein und abends in den Pool springen und am Tag darauf vor ein italienisches Standesamt schreiten. Und dannach klarerweise mit einer Vespa davon düsen.
Oder neuerdings denke ich auch an eine Hippie Style Hochzeit mit langen Spitzenkleidchen und Blumenkranz im Haar barfuß vor einen blumenumrankten Bogen heiraten. Und dann in der Blumenwiese auf Pölster sitzen und tafeln.

Wobei es diesmal eher eine freie Zeremonie sein könnte, kein Pfarrer, kein Standesbeamte, vielleicht eher ein Schamane. Also heiraten im unkonventionellen Stil, ohne Hochzeit nämlich. Nur die Liebe feiern und sich zu einander bekennen.
Dazu bräucht es eigentlich keinen Tag und kein Jahr, das könnten wir nämlich jeden Tag tun so nach dem Motto von dem neuen Lied von Revolverheld:

  "Ich lass das Licht an für dich, obwohl es mir zu hell ist,
ich hör mit dir die Platten, die ich nicht mag,
ich bin für dich leise, wenn du zu laut bist,
ich renn für dich zum Kiosk, ob nach oder Tag.
Ich lass für dich das Licht an, obwohls mir zu hell ist,
ich schaue mir Bands an, die ich nicht mag,
ich gehe mit dir in die schlimmsten Schnulzen,
ist mir alles egal,
hauptsache du bist da."

Metamorphose

Das Leben besteht aus Veränderungen. Wir selbst verändern uns täglich. Stillstand bedeutet Rückschritt. Veränderungen sind was Gutes, meistens zumindestest. Mir sind jetzt Veränderungen an mir aufgefallen, die mich erschaudern lassen. Und noch nie war ich mir selbst so fremd. 

Ein Leben mit Kind bringt Veränderungen. So beginnt ja jedes zweite Mamabuch und "Ihr Kind im ersten Jahr"-Buch. Und das ist ja nur logisch. Und auch wenn wir nicht immer wissen, welche Veränderungen das sind, so lassen wir uns doch meistens mehr oder weniger bewusst darauf ein (um vielleicht nachher draufzukommen, dass diese Veränderungen weit weniger schlimm sind wie befürchtet - bei mir ist das der Schlafentzug, den ich eigentlich nicht wirklich habe, nicht mehr als vorher)

Ich würde sagen nach 12 Monaten Mamadasein, da bin ich voll angekommen, eingewöhnt und vieles ist zur Routine geworden (obwohl Routine gibts nicht, wenn du denkst, das ist jetzt so die Routine, ist es morgen schon wieder ganz anders). Und erstmalig musste ich mich fragen, wer diese Frau im Spiegel wirklich ist.
Ich trage eine teure Palmers Strumpfhose zur Hochzeit meiner Freundin. Noch nicht mal im Standesamt angekommen, gibts bereits eine Laufmasche. Übeltäter ist der Stoffaffe meiner Schnecke mit seinen Kletthänden. 

Und da fällt mir die Veränderung das erste Mal auf. Ich bleibe ruhig, ruhig ist gar kein Ausdruck. Es ist mir egal. Egal wäre mir das früher nie gewesen, geärgert hätte ich mich (und dann in meine Tasche gegriffen um die Ersatzstrumpfhose anzuziehen - jetzt befand sich in dieser Tasche der Schnuller und ein Beißring). Ich wäre entäuscht gewesen, hätte mein Outfit als ruiniert angesehen.
Aber ich sitze da, seelenruhig, als wäre eigentlich gar nichts passiert. Gar nichts Wesentliches stimmt ja eigentlich, aber das hab ich mal ganz anders gesehen.

Ich befinde mich in einem Stehkreis mit Müttern beim Turnen. Und wir trainieren alle gerade unseren Beckenboden. Für all jene die sich nichts darunter vorstellen können, wir stehen da und zwicken quasi zusammen, als würden wir am Klo sitzen und lassen dann wieder los, zusammenzwicken, loslassen. Und ich schaue in die Gesichter und denk mir, aja so müssen die also beim Geschäft ihres Lebens ausschauen. (Das kam selbst mir dann gleich komisch und abstoßend vor)


Was ist denn bloß passiert frage ich mich? Wer ist diese Frau im Spiegel mir gegenüber?
Diese Veränderungen machen mir eher Sorge.  

Veränderungen können schon Angst machen. Denn wenn immer alles so bleibt wie es immer war, dann gibt das Sicherheit. Und es war ja schließlich so wie es war ganz gut  und wenn sich also was ändert, dann könnte es ja sein, dass das dann nicht mehr so gut ist. Diese Ansicht (hört man von Ältern ja immer wieder mal), bitte sowas gibts wohl nur bei uns, in Europa vielleicht, wo es uns gut geht. Jemand der hungert, der im Krieg lebt, der krank ist, der wünscht sich nichts sehnlicher als eine Veränderung. 
Veränderung heißt auch immer, dass man etwas aufgeben muss, das einem sehr vertraut war, sei es jetzt die Wohnung, oder ein Teil von sich selbst, oder wenn es nur der geliebte Luller ist. Es heißt aber auch, dass man einen Schritt voraus macht, sich etwas Neuem (vielleicht Abenteuerlichen) und Schönem stellt, so wie ein neues Haus, eine neue Angewohnheit an einem selbst entdeckt, oder einfach größer wird und sich entwickelt.
Von Zeit zu Zeit (ich glaube bei mir ist das grad so eine Zeit), da muss man auch mal innehalten, und stehenbleiben, weil einem schon schwindelig geworden ist von sovielen Veränderungen und Neuem in so kurzer Zeit und muss mal Trauerarbeit leisten, sich Zeit nehmen, zu reflektieren und das Neue im Leben gebührend und mit vollem Herzen zu begrüßen. Das ist sicherlich eine Phase, also nichts was an einem Abend mit einer Flasche guten Wein erledigt ist (aber man kanns ja versuchen).
Ein schöner Spruch dazu: Man kann neue Ufer nur entdecken, wenn man alte verlässt.
Also auf zu neuen Ufern! 

Nimm eins, zahl drei.

Wir kennen das. Gehst du mit einem Mordshunger im Supermarkt Milch und Brot einkaufen, kommst du mit einem Einkaufswagen voller Sachen wie Milchbrötchen (gut das ist ja noch ziemlich das was auf der Liste stand....), Milkakakao, Sahnepudding, Nussschnecken, Mangos und Melonen und und und zurück. Also ziemlich alles, worauf man auf einmal riesigen Guster bekommen hat und was strategisch positioniert, dir und dem Wagerl halt immer im Weg war -  so nach dem Motto "Hach, diesen Pudding wollte ich ja schon sooo lange mal ausprobieren".

Ich nenne das Ikea-Syndrom. Denn dort ist es genau dasselbe. Man hat eine präzise Einkaufsliste, weil man braucht eigentlich nur das eine Billy-Dings und den Tröga-Bums und das Rägot-Blabala. Und dann hast du noch so ein paar schwedische Teile im Einkaufswagen drinnen, angefangen von Teelichter und Servietten (ich glaube die kauft jeder immer). Und dann kommt die Ernüchterung bei der Kassa, gefolgt von der nächsten beim Auto. Denn jetzt geht das Tetris spielen beim Einladen erst los. Und ich erinnere mich da an eine sehr lange Heimfahrt mit einem mehr als vollem Auto, ich hochschwanger mit tausend Kisten auf meinem Schoss. Irgendwie wars dann zwischen den ganzen Billys und Smirgols und so auch ganz kuschelig. Bin nämlich eingeschlafen.

Und ich habe jetzt festgestellt, es gibt noch eine verschärfte Variante von dem Ikea-Syndrom, also deluxe quasi.
Einkaufen mit einem übermüdeten, quengeligen, gelangweilten und hungrigen Kind mit voller Windel. So passiert an einem Freitag. Und es waren nicht alle Attribute gleichzeitig, aber doch immer wieder nacheinander. Und gelangweilt war die Schnecke halt auch unheimlich. Langes Autofahren, nicht erholsam im Auto geschlafen. Man selbst auch müde und hungrig. Und dann musst du die Fliesen für dein Bad aussuchen. Günstig, schön und anschau- und herzeigbar die nächsten 50 Jahre. Preisvergleiche aus mehrer Fliesengeschäften im Kopf kurz ausrechnen. 
Und dann noch ganz schnell eine Jacke für die Schnecke kaufen, Softshell grün, Größe 80. Parameter waren klar. Und das Sackerl dann von S.Oliver (!!!! ich wollte ja bei Ernstings einkaufen) mit Hauben (konnte mich nicht entscheiden) und Gilet (türkis) voll.

Häh?? Bitte, der Stressfaktor steigt mit Kind, und man kann nicht mehr klar denken, ist abgelenkt und lässt sich von marketinggeschulten Verkäuferinnen einlullen und hat dann das Sackerl oder Auto mit Sachen und Fliesen voll, die gar nicht so günstig waren (auf den 2. Blick) und die Frage aufwirft : Wollte man das wirklich so kaufen?

Abends war ich enttäuscht, von mir nämlich. Dass ich nicht cooler beim Shopping mit Kind bin und keine Schnäppchen ergattert habe. Dass ich unter Druck und Stress nicht so gut arbeite, wie ich dachte.

Bei nächsten wichtigen Einkäufen muss man sich an einige Regeln halten:
Niemals unter Zeitdruck einkaufen fahren. Wenn man keine Zeit hat, dann muss man sich die nehmen, weil mit Kind kommt einfach immer was dawischen und man schafft die 4 Sachen an einem Vormittag einfach garantiert nie.

Recherche vorab im Internet, was gibts wo um wieviel. (Zugegeben das hatte ich gemacht und trotz klarer Einkaufslisten und Parameter voll versiebt) Weil erst vor Ort in allen möglichen Geschäften Preisvergleiche anzustellen, das ist mit Schnecke jetzt nicht mehr möglich, zu langweilig.

Sich schlussendlich mit den Einkäufen zufrieden geben. So betrachtet, sind das alles tolle Käufe, das Gilet, und auch die Fliesen. Die Fliesen sowieso, die wollt ich ja so und die Unsicherheit ob sie dann eh schön sein werden an dem eigenen Bad kommt einfach nur auch daher, weil sie einfach teurer waren als andere und man daher einfach nix falsch machen will, wenn man schon mal mehr investiert. Und günstiger hätten wirs auch nirgends bekommen (Preisvergleiche hab ich dann daheim nochmal in Ruhe gecheckt)

Und wichtigste Regel (wenn möglich): Babysitter für Schnecke organisieren!


Brot von Toni

Es gibt ein paar wunderbare Dinge, dich mich immer an Italien erinnern und wehmütig werden lassen und mich nach dem dolce vita sehnen lassen.
Eros Ramazotti ist so einer, oder auch Espresso al banco zu nehmen (was ich nie getan habe, ich mag lieber Milchkaffee und sitze beim Kaffeetrinken)
Und es gibt Panettone. Das ist der Germkuchen mit Trockenfrüchten. Bitte die Trockenfrüchte mag ich nicht, und deswegen hab ich ihn auch nie gegessen oder gekauft. Aber erinnern tut er mich an Italien. Den Kuchen gibts tradtioneller Weise immer zu Weihnachten. Und mittlerweile auch bei uns im Supermarkt zu kaufen.
Der Panettone ist nicht nur der Weihnachtskuchen der Italiener, sondern ganz typisch von Mailand. Und ich hab mal gelesen, der Erfinder hieß Toni und hat Brot gebacken, also Pane und daraus ist dann irgendwie Panettone also Brot von Toni entstanden. Naja die Geschichte dazu ist lau.

Weihnachten ist längst vorbei, das gebe ich zu, aber ein Italienreise steht bevor und da muss man sich doch gebührend vorbereiten und einstimmen.
Also kurzer Hand hab ich beschlossen, diesen Panettone selber zu machen, und zwar ohne Trockenfrüchte (sonst hätt ich ihn ja gleich kaufen können)

Ich arbeite alleine (was meist ein großer Fehler ist und zu mißlungenen Kuchen oder Gerichten führt) und meistens gehe ich ganz ungeplant spontan an die Sache.
Also ganz spontan hab ich beschlossen, ich probier den. Rezept dazu hab ich gefunden, die Zutaten hatten wir zuhause (was denkt ihr denn, was wir für ein Haushalt sind...) und ich hab alles so gemacht wie beim Rezept. Bis auf die Trockenfrüchte hinzufügen.
Und die Küchenmaschine (die schöne rote) knetet (da kommt mir mal der Gedanke, vielleicht hätt ich lieber rühren sollen). Und es wird eigentlich keine Masse, sondern etwas weniger feines Mehl...
Tja, improvisieren ist alles, ich füge kurzerhand einfach 2 Eier hinzu. Damit ist die Masse fester geworden, knetbar, aber nicht mehr formbar. Der Klumpen der daraus geworden ist, ließ sich nicht mehr verändern, ist auch trotz Germ und 2 Stunden warten nicht aufgegangen. Diesen Patzen hab ich dann ins Rohr geschoben und wusste bereits, dass das mißlungen ist. Aber der Wahrheit wollte ich noch 1 1/4 Stunden nicht ins Auge sehen.

Es läuft immer auf dieselbe Art ab. Nach dem weniger befriedigenden Ergebnis muss ich einsehen, ich brauche Hilfestellung (Und der Schneckenpapa muss her) 
Der ist aber mit der Sanierung des neuen Schneckenhauses und damit der zukünftigen Küche mehr als beschäftigt (vielleicht gelingts ja dort besser?)

Also diesmal kein Brot vom Toni, sondern Giotto. Ist eh viel besser (und hat weniger Kalorien)

Think pink



Wenn ich eines gelernt habe als Mädchenmama, dann, dass man rosa und pink nicht aus dem Schneckenleben verbannen kann. Anfangs war‘s sicherlich noch leichter, denn die Babystrampler Größe 56 gab‘s halt sehr dezent in weiß (und da wurde ja noch nix schmutzig) und wenn schon rosa, dann so hell , dass es gut fürs Auge aushaltbar war. 
Ich habe rosa nicht völlig aus unserem Leben verbannt, weil ich mir immer gesagt habe, dass ich als Mädchen eben gerne Mädchen sein wollte, mit allen Drum und Dran (und Klischees und Erwartungen) halt. 
Barbie spielen, Zöpfchen tragen, rosa Kleidchen, Ballerina werden, Dornröschen sein wollen. Die Pferdesache hab ich ausgelassen. 

Und rosa Kleidchen, pinke Strümpfe, das kriegen wir ohnehin von Freunden und Verwandten geschenkt (sogar sehr sehr schöne Sachen!!- musste ich selbst staunen) und das ist gut so.
Und dennoch bevorzuge ich halt die blau-grün gestreifte Strumpfhose zum blauen Jeanskleid (ohne Vögelchenapplikationen und Teddy Bären drauf) mit der blauen Sternenweste (ihr erinnert euch an einen vergangen Blog? – die passt immer noch). Ich finde, ich halte die Waage.


Aber es wird mir immer schwieriger gemacht. Es war ohnehin schon immer schwer neutrale grüne oder blaue Sachen zu bekommen. Kleider, die nicht rosa oder lila sind, fast unmöglich. Rote Sachen sind halt immer dann schon Hemden für kleine Jungs, schönes helles apfelgrün gibt’s nicht mehr, nur mehr ganz dunkles kombiniert mit dunkelblau. Das gefällt mir dann für Mädchen auch nicht mehr so.


Für den heurigen Winter (der ohnehin erst wirklich im Jänner gekommen ist) hatte ich allerdings den großen Clou geschlagen. Denn die Schneehose samt Jacke war hellgrau mit weiß und Tieren drauf. Ganz schlicht, ganz neutral und ich dachte, werde ich wunderbar mit fetzigen und knalligen Hauben kombinieren. Ich habe die Sachen – weil wenn schon neutral, dann musst zuschlagen – allerdings schon vor Monaten gekauft und zwar in Größe 80, von der ich ausgegangen bin, dass die Schnecke die dann tragen wird.
Aber denkste, die Hose samt Jacke ist so groß ausgefallen, dass sie nicht rein passt. Ich hab‘s sie jetzt einem anderen Kind geborgt, der mehr damit anfangen kann.


Und im Ausverkauf dann einen Schneeanzug gekauft. Ein Schnäppchen zuzusagen war‘s auf alle Fälle, und die einzige Größe gab‘s halt nur mehr in – richtig – pink! Zwar ist das Design wirklich nett, aber pink.


Die einzigen Lederpatschen in Schneckengröße gab‘s in blau mit Pirat (doof) und mit Vögelchen (süß!) in rosa. Das schöne Rot war erst für Kinder ab Größe 21 vorgesehen.


Die letzte (oder einzige) neutrale Haube in weiß gab‘s nur mit Mietzekatzenöhrchen und Gesichtchen. Irgendwie total süß, aber soooo Mädchen.


Um der ganzen Bekleidungs- und Spielzeugsindustrie eines auszuwischen, hab ich daher beschlossen, Kinderkleidung selbst zu nähen. Nicht alles, aber hin und wieder ein paar schöne Stücke, wenn es meine Nähkünste bereits zulassen. Hier kann ich nach Lust und Laune Stoffe shoppen, die zwar auch nur Mädchen tragen würden, aber dennoch mal was anderes als rosa mit Bärchen sind.


Im Kriegszuge gegen die Rosa-Industrie  ist ein Hänsel und Gretel Kleid entstanden, das so unglaublich süß ist. Glücklicherweise hab ich davon noch genug Stoff für ein zweites in einer größeren Größe und eine Frühlingshaube.

Aus einem wunderbaren Apfelstoff wird vielleicht ein ebenso süßen Kleid oder eine Hose entstehen, Haube sowieso.

Schnecken- und Mamaherz sind zufrieden.


Schneckenhauschaosmeditation



Wenn ihr das Geschirr, das seit 2 Tagen in der Küche ungewaschen herumsteht, nicht mehr seht (und riecht), wenn die Sockenpaarkombinationen immer kreativer werden, weil es keine frisch gewaschenen Socken mehr gibt, wenn ihr ernsthaft denkst, dass es immer nebelig draußen ist, weil ihr durch die Scheiben nicht mehr klar sehen könnt, dann habt ihr die höchste Form der Gelassenheit und Zeit für euch selbst erreicht. Gratulation. 
Bis dahin ist es aber ein steiniger Weg voller Wäschekörbe und Staubfusseln. Um diese höchste Meditationsstufe zu erreichen, braucht es Ausdauer und Geduld. Aber die höchste Stufe birgt auch innere Ruhe, Zufriedenheit und Zeit für sich selbst.


Eine gewissen Laissez faire-Einstellung (angeboren oder antrainiert) ist unbedingt ein Vorteil. Perfektionisten werden diese höchste Stufe wohl nie erreichen können. Aber sag niemals nie, meine Latte (und ich rede jetzt nicht von Latte Macchiato) hab ich mir selber auch immer sehr hoch gelegt. Obwohl es lattenmäßig (noch immer nicht Latte Macchiato) sicherlich einen Unterschied zwischen Job und Erfolg und Haushalt gibt.


So und nun erster Schritt zum Jogi der Schneckenhauschaosmeditation: ein Latte Macchiato.

Kein Witz. Um gelassener zu werden (was ja ein wesentlicher Punkt ist) muss man es langsam angehen, Pausen machen. Sich selber wichtiger nehmen, als das schmutzige Geschirr in der Küche.


Zweiter Schritt, Prioritäten machen. Was ist wirklich wichtig, was muss getan werden?
Rechnungen bezahlen ist ziemlich wichtig. Lebensmitteleinkäufe auch (außer ihr macht eine Diät oder Fastenkur). Futter zubereiten ebenso.


Aber das war’s dann. Ihr denkt jetzt, was ist mit Wäsche, Staubwischen, Staubsaugen, Fenster putzen, Geschirrspüler einräumen? Nicht unwesentlich, aber auch verschiebbar, um einen Tag oder 2 Tage. Fenster putzen könnte man sogar Monate lang verschieben.

Es muss gemacht werden, klar, immer wieder mal, aber nicht sofort und nicht so oft wie man denkt.

Das bedeutet auch, dass man die Staubfusseln am Teppich aushalten muss und die Zahnputzreste im Waschbecken aus. Und das ist ja meist die größte Prüfung. Und das schlechte Gewissen und dieser innere Druck, der versaut uns jetzt die Gelassenheit den Latte auch noch zu genießen.


Dritter Schritt ist eine weitere schwere Prüfung. Ich nenne es den Lanzltag überstehen. Man könnte es auch dolce fa niente nennen. (sagen die Italiener dazu, das süße Nichtstun)Lanzeln das bedeutet für mich faul sein, es sich gut gehen lassen. Das muss ab und an mal sein. Und den Lanzltag begeht man am Besten im Bett. Und zwar den ganzen Tag und wenn das nicht geht, dann halt immer wieder mal im Bett. Dresscode ist Pyjama. Und die unfrisierte Haare. Und dann am Abend vorm Fernsehen vor lauter nichts tun, einzuschlafen.



Wenn ihr alle diese Punkte erfolgreich absolviert habt, dürft ihr euch selbst dieses Schild verleihen und der Welt voller Stolz verkünden, dass ihr die Beherrscherin des Chaos seid: